Verordnungen

Digitale Produktpässe werden verpflichtend

Europäischer Grüner Deal

Die EU ist bestrebt, der erste klimaneutrale Kontinent zu werden. Um die Herausforderungen des Klimawandels und der Umweltzerstörung zu bewältigen, soll der Europäische Green Deal die EU in einen ressourceneffizienten Wirtschaftsraum verwandeln.

Im Rahmen dieser Bemühungen werden derzeit mehrere Initiativen und Programme durchgeführt. Von besonderem Interesse ist dabei die im März 2022 gestartete Initiative für nachhaltige Produkte (SPI), die auch einen Vorschlag für eine Verordnung über Ökodesign für nachhaltige Produkte (ESPR) enthält.

Der ESPR sieht die Einführung von digitalen Produktpässen vor, um den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft zu fördern. Diese Produktpässe werden nach und nach für verschiedene Produktkategorien obligatorisch werden. Der digitale Batteriepass ist daher eine Art Vorreiter, und Batterien sind eine der ersten Produktkategorien, für die ein solcher digitaler Pass bald erforderlich sein wird.

Im Rahmen des „EU Green Deal“ verfolgt die Europäische Union das Ziel, Europa bis 2050 klimaneutral zu machen und den Übergang zu einer nachhaltigen und kreislauforientierten Wirtschaft zu fördern. Digitale Werkzeuge wie der digitale Produktpass und der digitale Batteriepass spielen dabei eine zentrale Rolle, da sie wesentliche Bestandteile der neuen Ökodesign-Verordnung für nachhaltige Produkte und der Batterieverordnung sind.

Der Digitale Produktpass

Der digitale Produktpass ist ein zentrales Element der Verordnung (EU) 2024/1781 über Ökodesign-Anforderungen für nachhaltige Produkte. Dieser Pass soll dazu beitragen, die Lebenszyklen von Produkten transparenter zu machen und Informationen über deren Umweltauswirkungen, Herkunft und Recyclingfähigkeit bereitzustellen. Das Hauptziel des Produktpasses ist es, Unternehmen, Verbraucher und Behörden in die Lage zu versetzen, fundierte Entscheidungen zu treffen, indem Informationen über die gesamte Wertschöpfungskette eines Produkts zugänglich gemacht werden. Der Pass enthält Daten zu Materialien, Energieeffizienz, Reparierbarkeit und Wiederverwertbarkeit, was die Kreislaufwirtschaft stärkt und die Lebensdauer von Produkten verlängert. Die Hersteller müssen diese Informationen digital bereitstellen, was den Austausch und die Nachverfolgung von Produktdaten erleichtert.

Der Digitale Batteriepass

Ein konkretes Beispiel dafür, wie der digitale Produktpass genutzt werden kann, ist der digitale Batteriepass, der im Rahmen der neuen EU-Batterieverordnung eingeführt wird. Diese Verordnung sieht vor, dass ab Februar 2027 alle Batterien*, die in der EU verkauft werden, einen solchen Ausweis benötigen. Der Batteriepass wird umfassende Informationen über die Herstellung, Zusammensetzung und Entsorgung von Batterien enthalten. Ziel ist es, Transparenz in der Lieferkette zu schaffen und sicherzustellen, dass die Batterien auf umweltfreundliche Weise hergestellt und entsorgt werden.
Durch die Bereitstellung von Daten zu kritischen Rohstoffen, Recyclingraten und CO₂-Fußabdrücken von Batterien trägt der Batteriepass wesentlich zur Verbesserung der Nachhaltigkeit und Recyclingfähigkeit von Batterien bei. Außerdem soll es Innovationen in der Batterietechnologie fördern und die Abhängigkeit von nicht nachhaltigen Ressourcen verringern.

*EV- und LMT-Batterien und Industriebatterien mit einer Kapazität >2 kWh müssen mit einem Batteriepass elektronisch registriert werden (EV: Elektrofahrzeuge (Batterien für Autos), LMT: leichte Transportmittel (Batterien für E-Bikes, E-Scooter und ähnliche)

Foto (Europäische Union) von Christian Lue auf Unsplash.
Alle anderen Bilder und Visualisierungen: © BloqSens AG
Nehmen Sie Kontakt mit uns auf